Sonntag, 5. Dezember 2021

VERFOLGUNG - Japan am Pranger / MENSCHENRECHTSEXPERTEN kritisieren auffällige Untätigkeit der japanischen Behörden (2012)

 

Japan am Pranger

Menschenrechtsexperten kritisieren auffällige Untätigkeit der japanischen Behörden: Mitgliedern religiöser Gemeinschaften wird im Falle der Freiheitsberaubung kein Schutz gewährt!

Brüssel (OTS/HRWF) - Ein jüngst veröffentlichter Bericht der unabhängigen Menschenrechtsorganisation Human Rights Without Frontiers International stellt dem Inselstaat ein denkbar schlechtes Zeugnis aus: "In Japan gibt es keine Religionsfreiheit." Ein 62-seitiger Bericht dokumentiert die Entführung und Gefangenschaft religiöser Aktivisten. Tausende japanische Staatsbürger - Anhänger von Glaubensgemeinschaften - wurden und werden in Japan zwecks gewaltsamer "Umerziehung" entführt und mitunter Jahre lang festgehalten. Polizei und Behörden schauen weg. Glück für die Täter: 
Gerichtliche Untersuchung und Verfolgung des Vergehens der Freiheitsberaubung unterbleiben prinzipiell.

"Das Versagen der Gesetzeshüter, den Opfern Hilfe zu gewähren, und die Gleichgültigkeit der verantwortlichen Behörden sind krasse Verfehlungen, wo doch die japanische Verfassung die bürgerlichen Rechte in Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards, an die Japan per Gesetz gebunden ist, garantiert", kritisiert Willy Fautre, Direktor von Human Rights Without Frontiers International (NGO mit Sitz in Brüssel).

Der Bericht wurde von Willy Fautre in Kooperation mit dem international tätigen Menschenrechtsanwalt Aaron Rhodes erstellt. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Opfer (vorwiegend Mitglieder der Vereinigungskirche und der Zeugen Jehovas), Journalisten, Rechtsanwälte und Menschenrechtsexperten befragt; auch 10 japanische Parlamentarier wurden interviewt.

Fazit: Die gewaltsame Entführung und Freiheitsberaubung von Anhängern dieser Glaubensgemeinschaften erfolgt zwar meist durch deren Familienangehörige, diese werden jedoch von sog. "Ausstiegshelfern" angestiftet und unterstützt. Die Gewalttaten werden seit Jahrzehnten von Polizei und Justiz grundsätzlich ignoriert - auch wenn dabei schwere, strafbare Handlungen begangen werden. "Es ist vollkommen unverständlich, warum alle erhobenen Klagen als irrelevant abgetan werden", wundert sich Aaron Rhodes. "Angesichts derartiger behördlicher Nachlässigkeit und Unverschämtheit kann keine Rede davon sein, dass in Japan Religionsfreiheit herrscht."

QUELLE: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120105_OTS0126/japan-am-pranger



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